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Elisabeth von Ah
Michael Mardner
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Abenteuer Earl Grey Pass - Der Earl Grey Pass Trail ist eine echte Herausforderung - selbst für ambitionierte und erfahrene Wanderer. Begleiten Sie uns auf einer 6-Tage Tour.


61km sind durch die Wildnis der Purcell Berge zu bewältigen, 1525 Höhenmeter müssen erklommen, zahlreiche Creeküberquerungen gemeistert werden.

Ab dem 3.Tag verliert sich der anfänglich gut auszumachende Trail oft im Dickicht; von nun an muss nicht nur genau navigiert werden, sondern es beginnt auch der Kampf gegen Gestrüpp, Steinlawinen und sich selbst.

Cable_Car

Anfangs noch bequem mit Cable Cars
über den Hamill Creek

Earl_Grey_4_Wie kommen wir rüber?

Doch dann!
Wie kommen wir rüber?

Hamill-Creek-Ueberquerung

 

Als sich die Gruppe am 11.Juli in das Registrierbuch am Trailanfang in Argenta einträgt, zeigt sich, dass sie die erste des Jahres 2002 sind. Das Frühjahr war lange regnerisch gewesen, auf den Bergen liegt noch viel Schnee, die Creeks führen gewaltige Mengen Wasser. Erst wenige Tage vor Beginn der Wanderung setzt sich der heiße, trockene Kootenaysommer durch.

Rast_Earl-Grey

Wohlverdiente Rast


Nach der 6. und letzten Cable Car bei Kilometer 27 jedoch beginnt die eigentliche Herausforderung. Von nun an können zahlreiche Creeks nur über glitschige Baumstämme balancierend überwunden werden. Wenn auch diese fehlen, muss man zu Fuß durchs Wasser; einzige Sicherheit bietet manches Mal nur ein Baumstamm, den man zuvor heran schleppen und als Handlauf mühsam in Position bringen muss.

Nach 35 km steigt der Trail gnadenlos an. Zum Glück ist ein großer Teil der Verpflegung am 4.Tag bereits aufgegessen und das Gepäck deutlich leichter geworden, wenn man den Pass in Angriff nimmt. Ausgerechnet an diesem Tag wird das Wetter so schlecht, dass die Gruppe beschließt, nicht auf der Passhöhe in 2286m Höhe zu campieren, sondern gleich in Richtung Toby Falls auf der anderen Seite hinab zu steigen. Auf die Besteigung von Slate Peak, von dem aus man an klaren Tagen einen traumhaften Blick auf Hamill- und Horseshoe-Gletscher hat, muss so leider verzichtet werden. Dafür entschädigt die fünfte und letzte Nacht kurz vor dem Erreichen des Endpunktes. "Der Sternenhimmel war so grandios, dass wir ihn nie im Leben vergessen werden", sagt Marion.

Das Auto bringt die begeisterten Wanderer über die nur im Sommer offene spektakuläre Earl Grey Wilderness Road zurück in die West Kootenays. Hier folgten einige Erholungstage mit Kanutouren am Duncan Lake, Baden im warmen See, Faulenzen am Strand. Doch dann sind alle wieder fit für Tageswanderungen im alpinen Hochtal der Meadow Mountains und für die 15-stündige Tour zum McBeth Icefield.

"Wir kommen nächstes Jahr bestimmt wieder", meint Andreas zum Abschied zu Henry, und Marion ergänzt: "Du kannst dir ja schon mal eine schöne Wochenwanderung überlegen."

Elisabeth von Ah

Kootenay_Lake_Ferry

Unsere Wanderer auf der Fähre über den Kootenay Lake

Es heißt, dass der Indianer Kinbasket in den Anfängen des 19.Jahrhunderts zum ersten Mal Fremde entlang des Hamill Creeks über den Pass der Purcell Gebirgskette führte, von Argenta am östlichen Ufer des Kootenay Lakes bis in die Gegend des heutigen Invermere. Die Nachricht von Bodenschätzen löste zwischen1890 und 1910 einen Boom aus, der zahlreiche Minensucher in die Gegend brachte. Für sie war der Trail ein wichtiger Zugang von Osten her in die Silbergebiete. Über ihn kam auch der Nachschub an Proviant; selbst Kühe wurden über diese Route getrieben. Benannt ist der Weg nach dem englischen Grafen Grey, den die landschaftliche Schönheit so beeindruckte, dass er 1909 bei Toby Creek am östlichen Zugang zum Trail eine Ferienhütte baute, deren Überreste heute noch stehen.

Mc_laughlin_Cabin

Pause an der McLaughlin Cabin

Für Marion, Andreas und Hartmut aus Hamburg wird das Bezwingen des Earl Grey Pass Trails der Höhepunkt ihres Sommerurlaubs. Henry, Schweizer, und seit 35 Jahren in Kanada, ist mit von der Partie, ein Mann der Wildnis, der die Kootenays wie seine Westentasche kennt. Während Marion und Hartmut frische Verpflegung für die ersten beiden Tage zubereiten, bringen Henry und Andreas ein Auto zum Endpunkt der Wanderung. Dazu sind zwei Fahrzeuge im Einsatz, rund 1500 Kilomete Straße werden zurückgelegt, und mit den zwei Seeüberquerungen kostet das Ganze einen langen Tag und einiges an Benzin. Und das, wie Andreas später mit seinem GPS-Gerät feststellte, für eine Luftliniendistanz von wenig mehr als 30 km zwischen Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung. Diese kanadischen Entfernungen machen die Bedeutung des Trails in der Minenzeit deutlich.

Lagerfeuer_Hammil_Creek

Romantische Abende am Lagerfeuer

Der Trail beginnt nur langsam ansteigend in dichtem Zedernwald. Reste alter Cabins und rostiges Minengerät erzählen aus der Vergangenheit. Man staunt, welche Anstrengungen die Menschen vor 100 Jahren auf sich genommen haben, um an die Silbererze zu gelangen. Immer wieder wechselt der Weg das Ufer des Hamill Creeks, den man mit Cable Cars bequem überqueren kann.

Buschwandern

Buschwandern

McBeth_Icefield

Vor dem Aufstieg zum McBeth Icefield

McBeth-Icefield

Ausblick vom McBeth Icefield